Soziale Stadt

Mit dem Förderprogramm »Soziale Stadt« haben Bund und Länder auf die Notwendigkeit reagiert, die Städtebauförderung den Problemen bestimmter städtischer Bereiche anzupassen. Städtebauliche sowie soziale Komponenten verschiedener Förderbereiche des Bundes und der Länder werden zusammengeführt, so dass die Gemeinschaftsinitiative »Soziale Stadt« den Anspruch erhebt, Entwicklungsprozesse im Stadtteil in Gang zu setzen, welche das Gebiet zu einem lebensfähigen Quartier mit positiver Zukunftsperspektive entwickeln soll. Durch die Aufnahme in das Förderprogramm hat die Stadt Leer die Möglichkeit erhalten, in dem nordöstlich der Innenstadt beiderseits der Bahnlinie gelegenen Stadtteil eine städtebauliche Neuordnung mit integrativen sozialen Maßnahmen durchzuführen.

Mit der Aufnahme in das Förderprogramm »Soziale Stadt« steht neben der klassischen Städtebauförderung ein Instrumentarium zur Verfügung, dass sowohl dem Städtebau als auch dem sozialpolitisch bedeutsamen Feld der Sanierung von sozialen Brennpunkten mit neuen Aufgaben und Herausforderungen Rechnung trägt.

Ziel ist es, die Lebensqualität im Stadtteil nachhaltig zu steigern. Neben der Schaffung von mehr Sicherheit im öffentlichen Raum sowie Verbesserungen des Infrastrukturangebots, Beschäftigungsimpulsen durch Stärkung der lokalen Wirtschaft, Schaffung und Sicherung örtlicher Arbeitsplätze sowie Qualifizierung von Arbeitssuchenden soll eine Verbesserung der Wohnverhältnisse erreicht werden. Das Programm sorgt dabei für die Bündelung und Abstimmung verschiedener Ressourcen, z.B. aus dem Arbeitsmarkt und Wirtschaftsförderungsprogramm.

Bei dieser Ausgangssituation wird es zum zentralen Anliegen das eigenständige Stadtteilleben wieder aufzubauen, den sozialen Verbund wieder herzustellen, alle vorhandenen örtlichen Potentiale zu stärken und die Bewohner dafür zu motivieren, in Initiativen und Vereinen mitzuwirken und sich dauerhaft selbst zu organisieren. So soll erreicht werden, dass der Stadtteil schrittweise wieder als selbstständiges Gemeinwesen funktioniert. Eine aktive und aktivierende Bürgerbeteiligung, die über das übliche Maß hinausgeht, ist somit wesentlicher Bestandteil des Erneuerungskonzeptes.

Mit dem Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" unterstützten Bund und Länder zwischen 1999 und 2019 die Stabilisierung und Aufwertung städtebaulich, wirtschaftlich und sozial benachteiligter und strukturschwacher Stadt- und Ortsteile. Städtebauliche Investitionen in das Wohnumfeld, in die Infrastrukturausstattung und in die Qualität des Wohnens sorgten für mehr Generationengerechtigkeit sowie Familienfreundlichkeit im Quartier und verbesserten die Chancen der dort Lebenden auf Teilhabe und Integration. Ziel war, vor allem lebendige Nachbarschaften zu fördern und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Bis 2019 wurden 965 Gesamtmaßnahmen in 544 Städten und Gemeinden über das Programm gefördert. Ein Großteil der noch laufenden Maßnahmen wird seit 2020 im Programm Sozialer Zusammenhalt weitergefördert.

Weiterführende Links:

Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz

N-Bank

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